Unterstützung Afghanischer Ortskräfte in Deutschland

Unterstützung Afghanischer Ortskräfte in Deutschland

Eberswalde, Deutschland
79% finanziert
228.537 € fehlen noch
Wir glauben, dass unsere Verantwortung für unsere Helfer in Afghanistan nicht mit dem Einsatz geendet hat. Wer sein Leben für uns riskiert hat, soll sich mit seiner Familie ein Leben in Sicherheit in Deutschland aufbauen können. Hier unterstützen wir
Das Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte e.V. Das Patenschaftsnetzwerk wurde 2015 gegründet als gemeinnütziger Verein, der sich um Ortskräfte aus Afghanistan kümmert, die die Bundesregierung im Einsatz in Afghanistan unterstützt haben. Dadurch haben sie sich und auch ihre Familien in Lebensgefahr gebracht. Wir konnten, durch Spenden finanziert, bereits mehrere hunderte afghanische Ortskräfte und deren Familien evakuieren. Mittlerweile hat sich er Fokus des Vereins erweitert und setzt sich als Lobby- und Unterstützungsnetzwerk für deutsche Ortskräfte weltweit ein. In Deutschland unterstützt der Verein durch ein Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlichen Helfern beim Überwinden von Integrationshürden. Wir fordern: 1. Reform des Orstkräfteverfahrens Alle Arbeitnehmer mit direktem Arbeitsvertrag mit einem deutschen Ministerium und Subunternehmer müssen Zugang zum Verfahren bekommen. Auch Ortskräfte vor 2013 müssen zugangsberechtigt sein. 2. Erweiterung Kernfamilie und Familiennachzug Volljährige ledige Töchter und Söhne, wirtschaftlich abhängige Familienmitglieder, müssen wie in anderen EU-Staaten inkludiert werden. Der Anspruch auf Familiennachzug vieler in Deutschland lebender Ortskräfte wurde jahrelang ausgebremst und muss ermöglicht werden. 3. Evakuierung von Aufnahmezusagenträgern Unbürokratische Unterstützung noch in Afghanistan befindlicher Aufnahmezusagenträger beim Verlassen des Landes. Flexibles Überwinden der individuellen Ausreisehemmnisse.
Neuigkeiten (24)
3. Ortskräftekongress zeigt weiterhin bestehende Mängel auf
Vor 24 Wochen
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, inmitten der aktuellen Debatten um Migration und Verantwortung gegenüber schutzbedürftigen Menschen konnten wir am 11. September 2024 bei unserem dritten Ortskräftekongress Zeichen für Respekt, Wertschätzung und konstruktive Kommunikation setzen.   Unter dem Motto: Mehr als ein Versprechen! Haben mehr als 150 Teilnehmenden, darunter viele ehemalige Ortskräfte, gemeinsam zurückgeblickt, aktuelle Herausforderungen analysiert und Perspektiven für einen verantwortungsvollen Umgang aufgezeigt. Zu den prominenten Teilnehmenden gehörte der Vorsitzende der Enquete-Kommission zu Afghanistan, MdB Michael Müller. Er erläuterte, dass es nicht reicht festzustellen, dass Deutschland in Afghanistan außen- und verteidigungspolitisch gescheitert ist. Vielmehr müssen jetzt Lehren aus diesen Erfahrungen gezogen und Verantwortung übernommen werden. In einer Podiumsdiskussion zwischen den Bundestagsabgeordneten Johannes Arlt (SPD), Jens Lehmann (CDU), Clara Bünger (Die Linke) und Julian Pahlke (Bündnis 90/ Die Grünen) wurden die Grenzen und mögliche Perspektiven der Ortskräfte-Unterstützung diskutiert. Teilnehmende ehemalige Ortskräfte konnten ihre Sorgen und Herausforderungen direkt mit den Abgeordneten teilen: „Ich kann nicht schlafen, ich kann nicht lernen – ich lebe jeden Tag in Angst, dass meine volljährigen Kinder von den Taliban umgebracht werden“ berichtet eine ehemalige Ortskraft; der aktuelle deutsche rechtliche Begriff der Kernfamilie schließt Kinder über 18 Jahren aus, weshalb diese keinen Schutzstatus haben. Die Taliban machen diese Unterscheidung nicht. Eine weitere Teilnehmerin berichtet davon, dass in dem ländlichen Gebiet, in dem sie aufgrund der Wohnsitzauflage lebt, keine Sprach- und Integrationskurse verfügbar sind: „Wir wollen Teil der deutschen Gesellschaft sein aber uns fehlt der Zugang!“.    Weitere hochkarätige Redner:innen waren Dr. Alema Alema, Afghanistanreferentin bei Pro Asyl, die bis zur Machtübernahme der Taliban 2021 stellvertretende Ministerin für Menschenrechte und Zivilgesellschaft im Staatsministerium für Frieden war und der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, Marcel Bohnert. Aus wissenschaftlicher Perspektive legte Gabriel Noll von der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin dar, dass die Verpflichtung Deutschlands gegenüber den Ortskräften auch verfassungsrechtlich abgeleitet werden kann. Tanja Rollett vom Deutschen Institut für Menschenrechte und Dr. Lukas Fuchs vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung argumentierten, basierend auf ihren Forschungsergebnissen, für eine menschenzentrierte und differenzierte Auseinandersetzung mit Migration.   Wir sind unglaublich dankbar für den offenen Austausch zu diesem emotionalen Thema, bei dem wir Betroffenen eine Bühne geben und mit Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf dem Podium und im persönlichen Gespräch diskutieren konnten. Und wir sind unglaublich dankbar für Ihre und Eure Unterstützung! Dank des Zuspruchs, aber auch der Spenden und Fördergelder, die wir erhalten, können wir uns um die Sorgen und Nöte von Ortskräften in Deutschland und in der ganzen Welt kümmern. Dank Ihnen und Euch können wir weiter mit jeder Spende die knapp 100 zurückgelassenen Ortskräfte sowie deren Kernfamilien unterstützen bei der Rettung nach Deutschland, denn durch unsere Partner und eine Förderung des Bundesinnenministeriums sind keinerlei Spenden für den Ortskräftekongress eingesetzt worden. Dank Ihnen und Euch können wir mit Rat und Tat bei der Evakuierung helfen: durch die Übernahme von Visa- und Reisekosten oder die Vermittlung von Rechtsbeistand. Pro Person belaufen sich die Evakuierungskosten übrigens auf ca. 1500-2000 Euro. Dank Ihnen und Euch können wir als Fürsprecher:innen, Vermittler:innen und Lobbyist:innen für die einstehen, die für uns eingestanden sind.   Das Feedback der Teilnehmenden, insbesondere der ehemaligen Ortskräfte, bestärkt uns darin, weiterhin zu helfen, weiterhin laut zu sein und daran festzuhalten: Deutschland hat eine Verantwortung! Mit Ihrer und Eurer Spende können wir weiter machen: Die Unterstützung der Ortskräfte – mehr als ein Versprechen! Übrigens: Sollten Sie sich heute am Samstag dazu entscheiden uns erneut mit einer Spende zu unterstützen, wird Betterplace Beträge bis 100€ um 20% erhöhen. Im Namen aller Ortskräfte und des Teams des Patenschaftsnetzwerks danken wir allen Unterstützern, egal ob uns mit aufmunternden Worten, patenschaftlicher Unterstützung bei der Integration, einer Spende oder auf andere Weise geholfen wird. Danke!