
140 qm in Hanau gegen das Vergessen
Köln, Deutschland
93% finanziert
25.418 € fehlen noch
“Erinnern heißt verändern: Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Die Initiative 19. Februar Hanau setzt sich für die vollständige Aufklärung der Morde und die Entschädigung der Familien ein.”
Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Der Täter verletzte nicht nur viele weitere, die Tat brach unzähligen Menschen das Herz. Die Schüsse kamen nicht aus dem Nichts, sondern sind Folge der allgegenwärtigen rechten Hetze und des alltäglichen Rassismus. Doch nicht nur das: Sie sind auch das Ergebnis einer jahrzehntelangen politischen Verharmlosung von Rassismus und rechtem Terror, von fehlender Aufklärung und Vertuschung.
In den Tagen nach der Tat hat sich im Rahmen von Gedenkkundgebungen in Hanau die Initiative 19. Februar gebildet. Dank der zahlreichen Unterstützung hat die Initiative in Hanau einen Raum der Begegnung, der Erinnerung und des Vertrauens geschaffen. Der Laden am Heumarkt – einer der Tatorte – hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Familien und Angehörige der Opfer entwickelt. Dort findet Beratung und Vernetzung statt. Er ist Treffpunkt, in dem geschützt oder öffentlich über Trauer, über Rassismus-Erfahrungen und über Solidarität gesprochen werden kann. In dem Laden sind im letzten Jahr die zahlreichen Gedenkaktionen und politische Anklagen entstanden.
Wir klagen an und klären auf!
Unsere Arbeit geht weiter. Wir werden keine Ruhe geben und den Normalzustand von institutionellem Rassismus anklagen: Das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat, die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe, die Kälte der Bürokratie. Das unverzeihliche Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht und die Unwilligkeit und Schludrigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen.
Wir fordern Entschädigung!
Wir fordern die Landesregierung Hessen auf, die Hinterbliebenen und Überlebenden angemessen zu entschädigen – mit unbürokratischen Einmalzahlungen aus einem Opferfonds für Opfer rechtsterroristischer Gewalt. Bisher leider ohne Erfolg.
Wir vernetzen uns!
Mit diesen Erfahrungen stehen die Familien und Angehörige in Hanau nicht alleine. Bundesweit sind in den letzten Jahren zahlreiche rassistische Anschläge und Morde aufgedeckt worden. Das Versagen der Behörden und der institutionelle Rassismus ist all diesen Fällen gemein. Nur gemeinsam können wir uns gegen strukturelles Fehlverhalten und die rechte Bedrohung wehren.
Wir brauchen finanzielle Unterstützung!
Die Initiative 19. Februar ist unabhängig und will das bleiben. Für die weitere politische Arbeit und die schnelle und unkomplizierte Unterstützung der Familien benötigen wir langfristig solidarische Hilfe. Denn Erinnerung und Veränderung sind eine Sache von vielen gemeinsamen Jahren. Dafür bitten wir um Unterstützung
Neuigkeiten (27)
5. Jahrestag des rassistischen Terroranschlages
Vor 4 Wochen
SAY THEIR NAMES, IMMER UND LAUT.
Seit fünf Jahren sagen wir ihre Namen. Seit fünf Jahren erinnern wir. Seit fünf Jahren kämpfen wir unermüdlich und erfahren dabei große bundesweite Solidarität. Wir erinnern und wir fordern Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen.
OHNE KONSEQUENZEN GIBT ES KEINE GERECHTIGKEIT.
Der Notruf hat nicht funktioniert, der Notausgang in der Arena-Bar war verschlossen, es gab
in den Ermittlungen eine Täter-Opfer-Umkehr. Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Landtag wurde vieles, was wir von Anfang an sagten, bestätigt. Trotzdem ging es dort vor allem um Ausreden, nicht um Aufklärung. Unsere Ermittlungen und die Untersuchungen von Forensic Architecture, die in der Ausstellung „Three Doors“ zu sehen sind, blieben bislang ohne Konsequenzen. Trotz unverzeihlichem Behördenversagen gibt es im Falle des Notausgangs und des Notrufdesasters bislang keine Ermittlungen und keine Aufarbeitung. Trotz vermehrter rassistischer Anschläge gibt es nicht weniger Waffen. Die versprochenen Waffenrechts- verschärfungen wurden nicht umgesetzt. Viel zu spät kam eine Entschuldigung des hessischen Innenministeriums, aber nicht von dem damals verantwortlichen Innenminister Beuth. Die Verantwortlichen wurden befördert oder mit vollen Bezügen in den Ruhestand geschickt.
Eine Entschuldigung ohne Konsequenzen. Stattdessen tobt ein rassistischer Wahlkampf.
ERINNERN HEISST VERÄNDERN.
Wir kämpfen weiter für eine vielfältige Erinnerung an unsere Kinder, Geschwister, Eltern und Freund*innen. Und wir werden damit auch nicht aufhören. Sie leben in unseren Herzen, aber leider nicht in unserer Mitte. Und trotzdem glauben wir an die Möglichkeit der Veränderung, wir kennen die Stärke der Solidarität. Das erfahren wir, wenn uns Jugendgruppen besuchen. Wenn Menschen das Theaterstück „And Now Hanau“ anschauen. Wenn sie die Ausstellung besuchen und mit uns ins Gespräch kommen. Wenn Fußballvereine die Erinnerung ins Stadion tragen. Wenn Menschen uns bei den Lesungen und Kundgebungen zuhören. Wenn sie über Erinnerung schreiben und erzählen. Wenn sie jedes Jahr in so vielen Städten zusammenkommen und gemeinsam gedenken. Vor allem erfahren wir es im Solidaritätsnetzwerk Betroffener rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, weil wir Menschen treffen, denen es geht, wie uns und die ebenfalls nicht aufgeben. Wir sind überzeugt, dass Erinnern Verändern heißt. Und es ist gut, das mit so vielen solidarischen Menschen gemeinsam zu tun und die Veränderung in diesen Momenten zu spüren.
FÜR DAS LEBEN, GEGEN DIE ANGST.
https://19feb-hanau.org/2025/01/19/jahrestag-2025/
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