COP29: Worum es bei der Klimakonferenz geht
vor 6 Wochen · zusammengestellt von
Klimareporter
Journalist:in
Am 11. November beginnt die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan. Im Zentrum der Verhandlungen wird die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer stehen - bei der Reduktion der Emissionen, der Anpassung an die Erwärmung und bei der Bewältigung von Verlusten und Schäden.
Im Jahr 2009 haben 23 westliche Industriestaaten und die EU versprochen, dafür von 2020 bis 2024 jeweils 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Dieses Ziel wurde im Jahr 2022 erreicht. Nun geht es darum, ein neues Finanzziel festzulegen. Dabei stellt sich die Frage, wer Unterstützung braucht und wer Unterstützung leisten soll.
Diese Frage klingt einfach, ist aber hochpolitisch. Das Problem ist, dass im Jahr 1992 festgelegt wurde, welche Länder als „Industriestaaten“ und welche als „Entwicklungsländer“ gelten - also vor mehr als 30 Jahren. Mittlerweile sind manche „Entwicklungsländer“ wie Südkorea, Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate aber wohlhabender als einige „Industriestaaten“.
Hinzu kommt, dass für alle „Entwicklungsländer“ außer China 2400 Milliarden Dollar benötigt werden - pro Jahr. Diese Summe kann nicht aus den Steuergeldern der Geberländer bezahlt werden, sondern erfordert ein komplexes Paket an Maßnahmen. Doch die COP29 kann über viele Elemente dieses Pakets gar nicht entscheiden. Daher werden die Verhandlungen in Baku auch spannend: Können sich die Länder zumindest auf die Grundzüge der zukünftigen Klimafinanzierung einigen oder scheitern sie und vertagen das Problem auf die nächste UN-Klimakonferenz (COP30 in Brasilien)?
Klimareporters top 5 Empfehlungen
Sollte China Klimageld bezahlen?
klimareporter.de
lse.ac.uk
Klimakonferenz findet Kompromiss zu fossilen Energien
klimareporter.de
Was kann eine Klimakonferenz leisten?
klimareporter.de
COP29 Host Country Agreement Lacks Rights Protections
hrw.org
Erfahrungen und Perspektiven
"Es geht nicht nur darum, anderen zu helfen, sondern wenn wir Klimaschutz weltweit machen, dann ist das auch der beste Eigenschutz. Weil, wie wir in den USA gesehen haben, die Schäden bei uns so groß werden, dass sie auch die stärkste Wirtschaftsmacht kaum mehr bezahlen kann. Wir haben in Europa erleben müssen, dass es uns im letzten Jahr fünf Milliarden gekostet hat, nur die Überschwemmung von Flüssen zu meistern."
Annalena Baerbock ∙ Bundesaußenministerin
Rede von Außenministerin Annalena Baerbock beim Briefing zur 29. Weltklimakonferenz (COP29)
auswaertiges-amt.de
"Überall, wo Rohstoffe gefördert werden, sind staatliche Unternehmen oft ein Durchlauferhitzer für Korruption. In Aserbaidschan ist der Ölkonzern Socar der verlängerte Arm des Präsidenten. Die Profite dienen nicht dem allgemeinen Wohlstand."
Frank Schwabe ∙ SPD-Bundestagsabgeordneter
(S+) COP29: Aserbaidschan nutzt Uno-Klimakonferenz für Greenwashing und Imagepflege
spiegel.de
"Baku wird zum Lackmustest für das Pariser Abkommen. Wenn wir es am Leben erhalten wollen, müssen wir klären, wie wir Klimaschutz künftig finanzieren wollen. Ansonsten wird jeder anfangen, die Legitimität der internationalen Klimakonferenzen infrage zu stellen."
Yalchin Rafiyev ∙ Chefverhandler der Klimakonferenz COP29
Chefverhandler der nächsten Klimakonferenz: „Der schwierigste...
diepresse.com
„Empfängerländer, von denen viele kaum oder gar nicht zur Klimakrise beigetragen haben, bezahlen die finanzierten Programme und Projekte letztlich zum erheblichen Teil selbst, nämlich wenn sie die Kredite zurückzahlen. Das steht eklatant im Widerspruch zu den Prinzipien der Klimagerechtigkeit und kann die Schuldenlast für Länder weiter erhöhen.“
Jan Kowalzig ∙ renommierter Experte beim NGO Oxfam
Regierungsbericht Klimafinanzierung: Sinkende Mittel, Zusage 2025 in Gefahr
deutscheklimafinanzierung.de
Werde aktiv mit holi
KlimaImpulse 🌱
app.holi.social
Klimamitbestimmung
app.holi.social
Klimazone Bremen-Findorff
app.holi.social