Reisen und dabei die Welt retten? – Volontourismus

In meinem Studium am Institut für Asien-/Afrikawissenschaften saßen einige Leute, die vorher als Freiwillige im Ausland waren. Zwischen Abi und Studium noch schnell ein bisschen die Welt retten. Volontourismus nennt man das – ein Wort zusammengesetzt aus „Volunteering“ und „Tourismus“. Im Laufe des Studiums erkannten viele meiner Mitstudierenden, dass ihr Freiwilligeneinsatz problematisch war. Freiwillige haben oft keine Qualifikationen oder Kenntnisse der lokalen Sprache(n). Einige Organisationen bieten Einsätze von nur ein paar Wochen an. Dadurch sind Kinder etwa ständig wechselnden Bezugspersonen ausgesetzt. So können solche Einsätze mehr schaden als helfen. Es gibt Anbieter, die nur Aufenthalte von mehreren Monaten vermitteln. Doch es bleibt die Frage: Stützt Volontourismus nicht die neokoloniale Vorstellung eines vermeintlich „unterentwickelten“ Globale Südens, der weiße Menschen braucht, die ihm helfen? Dieser Insight ist für dich, … … wenn du überlegst, an einem Freiwilligeneinsatz im Globalen Süden teilzunehmen. … wenn du wissen möchtest, warum “helfen” nicht immer hilfreich ist. … wenn du mehr über die problematischen Strukturen in dieser Branche erfahren möchtest.