Jenseits der Felder – Bauern auf den Straßen

vor 36 Wochen · zusammengestellt von
Pauline Tillmann
Pauline Tillmann
Journalist:in
Protestierende Bauern und Klimaaktivist*innen haben eine Gemeinsamkeit: die Form ihres Protestes. Die Landwirte erzeugen durch ihre Proteste Aufmerksamkeit, indem sie Staus verursachen und den Verkehr lahmlegen. Jeder von uns hat davon in den vergangenen Wochen gehört, auch wenn man nicht mit dem Auto, sondern – wie ich – vorzugsweise mit dem Fahrrad unterwegs ist. Überraschend mags sein, dass die Landwirte landauf, landab bei großen Teilen der Bevölkerung auf Verständnis stoßen. Der Grund für ihre Proteste: Die Bundesregierung plant, Subventionen für den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge zu streichen, um damit ihr Haushaltsloch zu stopfen. Im Gegensatz zu den Reaktionen auf die Klimaaktivist*innen, sucht Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir öffentlich das Gespräch und zeigt sogar Verständnis. Viele in der Bundesregierung haben wohl unterschätzt, wie stark die Bauernlobby ist und wie schnell diese mobilisiert werden können – mit ihren riesigen Traktoren können sie selbst in Berlin kaum übersehen werden. Dabei ist es ihr gutes Recht in einer funktionierenden Demokratie, gegen Entscheidungen der Politik aufzubegehren. Deshalb werfen wir in diesem Insight auch ein Licht auf die Geschichte von zivilem Ungehorsam, welche Rechte überhaupt Protestierende haben und auch auf die möglichen Lösungen. Wie könnte ein Kompromiss aussehen, der alle Interessen im Blick hat? Hier ist eine Auswahl meiner Leseempfehlungen für euch.