Revolution im Iran – wie unterstützen Exil-Iraner*innen die Proteste?

vor 58 Wochen · zusammengestellt von
Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami
Journalist:in
Mehr als ein Jahr ist es her, dass die kurdischstämmige Iranerin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam ums Leben kam. Sie war verhaftet worden, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig getragen und damit gegen die streng religiöse Kleiderordnung im Land verstoßen haben soll. Ihr Tod löste die größten Massenproteste im Iran seit 2009 aus, viele sprechen von einer feministischen Revolution. Unter dem kurdischen Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ gingen zehntausende Iraner*innen auf die Straßen und riskierten damit ihr Leben. Sie kämpfen für die Gleichberechtigung und die Freiheit der Frauen, aber auch für soziale Gerechtigkeit und gegen Korruption und Misswirtschaft. Sie fordern den Sturz des diktatorischen Mullah-Regimes. Die Proteste im Iran haben Menschen auf der ganzen Welt bewegt und eine Welle von Solidaritätskundgebungen losgetreten – auch in Deutschland, wo etwa 275.000 Menschen mit iranischem Migrationshintergrund leben. Viele von ihnen haben den Iran aus politischen Gründen verlassen. Als die Massenproteste dort begannen, schöpften viele von ihnen Hoffnung, dass sich das politische System in ihrer Heimat nun endlich wandelt. Sie taten und tun alles, um den Protest aus dem Exil zu unterstützen. Auch in Deutschland führten Frauen dabei die Bewegung an: so wie in Berlin, wo eine Gruppe junger Frauen unglaubliche 80.000 Menschen zu einer Solidaritätsdemo zusammenbrachte.  Gut ein Jahr nach dem Tod Jina Mahsa Aminis droht die internationale Aufmerksamkeit für die Proteste im Iran zu schwinden. Doch Iraner*innen im Exil kämpfen weiter an der Seite ihrer Landsleute – wenn auch aus der Ferne – und sorgen dafür, dass ihre mutige Revolution nicht in Vergessenheit gerät.