Wie schaffen wir eine sichere Gesellschaft für alle?
vor 34 Wochen · zusammengestellt von
kohero Magazin
Journalist:in
Wo und wann fühlst du dich sicher? Über diese Frage denken derzeit viele Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte nach. Der Aufschwung der AfD und rassistisch geführte Debatten um Migration und Flucht lassen viele unsicher und ungewiss fühlen.
Sicherheit und Migration sind Themenbereiche, die sehr häufig miteinander verbunden werden. Dennoch finden sich die Perspektiven von Betroffenen selten in dem Diskurs über Sicherheit wieder. Stattdessen steht das Sicherheitsbedürfnis der Dominanzgesellschaft im Vordergrund. Wenn viele Menschen nach Europa migrieren oder fliehen, wird zum Beispiel über Terrorabwehr, statt über psychosoziale Versorgung traumatisierter Menschen gesprochen. Es wird über die Einführung von Grenzkontrollen statt über gefährliche Fluchtrouten und über die Stabilität der Sozialsysteme statt über Ausbeutung im Globalen Süden diskutiert.
Migration und Flucht werden dabei zu Themen, die Verunsicherung in der Gesellschaft hervorrufen. Sie werden von rechten Akteur*innen instrumentalisiert, um Sicherheitsapparate und Grenzsysteme aufzurüsten. All das passiert systematisch. In der Politikwissenschaft gibt es den Begriff der “Versicherheitlichung” dafür. Es wird dabei eine angeblich sicherheitsgefährdende Ausnahme- bzw. Bedrohungssituation konzipiert, die nur durch außerordentliche Maßnahmen und manchmal auch unter Umgehung demokratischer Regeln und Verfahren gelöst werden kann. Und das ist eben das Gefährliche: Die Demokratie wird ausgehöhlt, um eine vermeintliche Sicherheit durchzusetzen.
Doch was ist mit der Sicherheit jener, die in Deutschland von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind? In diesem Insight möchten wir dir zeigen, wie Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte über ihr Sicherheitsempfinden nachdenken, welche Forderungen sie haben und was passieren muss, damit alle Menschen sich sicher fühlen können.