Holocaust und TikTok – Wie Social-Media unsere Erinnerungskultur aufmischt
vor 25 Wochen · zusammengestellt von
Veto Magazin
Journalist:in
Mit der Erinnerungskultur ist das so eine Sache. In demokratischen Gesellschaften ist festgesetzt, dass es im Idealfall kein Deutungsmonopol über die Geschichte geben darf. Dennoch herrscht ein gewisser Konsens darüber, was in Gedenkstätten, Archiven, Museen und (Leit-)Medien dargestellt und bewahrt wird. Identitätsbildung funktioniert nicht ohne Erinnerung. So ist die Verantwortung für die NS-Verbrechen ein wesentlicher Bestandteil deutscher „Staatsräson“. Im 21. Jahrhundert steht die Erinnerung an den Holocaust unter neuen Vorzeichen. Die Art und Weise, wie wir uns mit den Gräueltaten der Nazis auseinandersetzen, muss neu gedacht werden.
Wie kann eine Erinnerungskultur, die sich zwischen einem alarmierenden Rechtsruck, den Ansprüchen der „Digital Natives“ und einer zunehmenden Unwissenheit positioniert, in Zukunft aussehen? Dem großen „Nie wieder“ muss ein „Wie machen wir das?“ entgegensetzt werden.
Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, braucht es nachhaltige Antworten. Dieser Insight soll Licht ins Dunkel bringen und die Herausforderungen sowie Chancen einer digitalen Erinnerungskultur vor dem Hintergrund aktueller Probleme aufzeigen.
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„Was wir bei ‚Ich bin Sophie Scholl‘ bekommen, ist nicht Sophie Scholl. Es ist ein Produkt. Ein sehr gut gemachtes Produkt wohlgemerkt. Aber es ist alles andere als ungefiltert.“
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Sophie Scholl als Insta-Freundin: Das heikle Spiel mit einer historischen Figur | Übermedien
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„‘Humorvolle‘ Bilder und Videos sind im Vergleich zu Texten schwieriger als antisemitisch zu identifizieren, sie normalisieren den Hass. Das wiederum erfordert eine spezielle Schulung der Plattformbetreiber, um die Inhalte zu bewerten.“
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„Humor lässt den Hass akzeptabler erscheinen“
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„Was einem ganzen Volk, was sechs Millionen Jüdinnen und Juden beim Holocaust von den Deutschen angetan wurde, lässt sich fiktional besonders schwer erfassen. Groß ist die Gefahr, durch eine aufgesetzte Erzählung einerseits den realen Opfergeschichten nicht gerecht zu werden und sie andererseits zum Zwecke einer Form der „Unterhaltung“, zu der die Fiktion gezählt wird, auszubeuten, zu „trivialisieren“.“
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