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Sophie Scholl als Insta-Freundin: Das heikle Spiel mit einer historischen Figur | Übermedien
Warum ich diesen Inhalt empfehle
„Was wir bei ‚Ich bin Sophie Scholl‘ bekommen, ist nicht Sophie Scholl. Es ist ein Produkt. Ein sehr gut gemachtes Produkt wohlgemerkt. Aber es ist alles andere als ungefiltert.“
Nora Hespers ∙ Journalistin
Die Lage scheint eindeutig: Es braucht ein Umdenken in Sachen Geschichtsvermittlung. Wie das aussehen könnte, hat das Instagram-Projekt @ichbinsophiescholl von SWR und BR gezeigt. Hier erwacht die historische Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und viele weitere Mitglieder der NS-Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ zum Leben. Abseits von Klassenzimmer und Gedenkstätten sollen die User*innen „emotional, radikal subjektiv und in nachempfundener Echtzeit an den letzten zehn Monaten ihres Lebens teilhaben.“ Das Ganze wurde über Feedposts, Stories und Bewegtbild aufgezogen, auch eine Interaktion mit den Nutzer*innen war möglich. Ganz nahbar eben. Was passiert, wenn die Grenzen zwischen Fiktion und Geschichte verschwimmen, kritisiert Journalistin Nora Hespers in ihrer Einschätzung zu einem ambitionierten, aber auch fragwürdigen Projekt.