Polyamorie und Kindererziehung – Are the kids alright?
vor 59 Wochen · zusammengestellt von
Mariya Merkusheva
Journalist:in
Fast jede_r von uns kennt mittlerweile nicht-monogame Paare. Was zunächst wie ein höchst modernes Phänomen wirkt, hat eigentlich eine lange Geschichte, die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts reicht. Das Wort „Polyamorie“ ist erst im 21. Jahrhundert wirklich populär geworden und beschreibt eine Form romantischer Beziehungen, die Liebe und Sex nicht auf zwei Menschen begrenzt. Da immer mehr Menschen polyamor leben, ist es kein Wunder, dass es mittlerweile auch einige gibt, die in polyamoren Familien aufgewachsen sind. Und das wirft notwendigerweise Fragen zum Wohlergehen der Kinder auf, die abseits von Vorwürfen der Frühsexualisierung auch den rechtlichen Stand der Familie in Zweifel ziehen. Da kommt der von der Ampel-Koalition vorgeschlagene Entwurf zur Verantwortungsgemeinschaft gerade recht. Obwohl es dabei eigentlich nicht primär um romantische Beziehungen gehen soll, sagt Ria Schröder (FDP): „Das wird nicht der Hauptanwendungsfall sein – aber selbst wenn, halte ich das nicht für einen Skandal.“
Mein Name ist Mariya Merkusheva, ich lebe selbst seit vielen Jahren polyamor und beschäftige mich wissenschaftlich und journalistisch mit diesem Thema. Vor kurzem habe ich eine Reportage geschrieben, in der es um das Wohlergehen von Kindern in polyamoren Familienkonstellationen ging. Ich selbst habe keine Kinder (außer man zählt Katzen dazu), weshalb ich eine Poly-Familie besucht habe. Für die Recherche habe ich einiges an Info-Material gesammelt, welches die vielen Seiten des Themas beleuchtet. Deshalb präsentiere ich hier: der Einsteiger-Guide zum Thema Polyamorie und Kindererziehung.