Unsichtbare Barrieren: Was schwerhörigen Menschen helfen kann

Ich bin von Geburt an schwerhörig und trage Hörgeräte. In meinem Alltag balanciere ich ständig zwischen dem Wunsch, dazuzugehören, und der Überforderung. Fast niemand in meinem Umfeld trägt Hörgeräte. Ich bin immer unter Hörenden. Ich kann auch keine Gebärdensprache, da ich es von klein auf gewohnt bin, ausschließlich in Lautsprache zu kommunizieren. Von außen könnte man annehmen, dass meine Schwerhörigkeit kaum Raum in meinem Alltag einnimmt und mich nicht beeinträchtigt. In Wahrheit fühle ich mich oft so, als würde ich hinter einer Glaswand stehen. Ich habe erst vor Kurzem angefangen, über meine Schwerhörigkeit zu sprechen – im Alter von 24 Jahren. Die Gründe dafür sind verschieden. Vor allem geht es um Scham. Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, wie stark mich die Schwerhörigkeit sozial isolieren kann. Und wie viel Kraft es kostet, in Gesprächssituationen aktiv dabei zu bleiben. Es ist konstante Kopfarbeit, ich muss ständig Lücken füllen. Dadurch bin ich schneller erschöpft und komme an meine Grenzen. Ich habe euch eine Sammlung mit Beiträgen gemacht, die euch einen Einblick in die Wahrnehmung von Menschen mit einer Hörbehinderung geben.