Netzwerke und Ideen für mehr Artenvielfalt
vor 30 Wochen · zusammengestellt von
Lisa Steiner
Journalist:in
Was zwitschert da? Beziehungsweise: Was zwitschert da nicht mehr? Und wieso kleben keine Insekten mehr auf der Windschutzscheibe, wenn man mit dem Auto unterwegs ist? Eine Abwesenheit, die ja kurz ganz erfreulich sein mag. Aber wenn man dann so drüber nachdenkt …
Neben der Klimakrise ist das Artensterben eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Forscher sprechen sogar vom sechsten Massensterben in der Geschichte des Lebens auf der Erde überhaupt. Mich persönlich macht es betroffen, wenn ich Wege meiner Kindheit entlangschlendere – und jedes Mal das Gefühl habe, dass immer mehr „fehlt“. Als ich ein Kind war, gab es zum Beispiel immer riesige Schwärme Maikäfer. Wir haben dann bei Sammelaktionen sogar ein bissl Münzgeld bekommen, wenn wir die gesammelten Käfer abgegeben haben. Maikäfer sind nämlich sehr gefräßig, und das mochten die Beet- und Ackerbesitzer*innen gar nicht so gerne. Inzwischen sehe ich kaum noch Maikäfer. Auch das Gezwitscher ist weniger vielfältig geworden, nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich messbar.
Doch was kann jede*r Einzelne tun? Und: Bringt das überhaupt was, wenn das Artensterben doch eh schon so weit fortgeschritten ist? Meine Meinung: Nichts zu versuchen, weil es vielleicht nichts oder wenig bringt, ist keine Lösung. Und: So wie ein großes Übel (zum Beispiel die Klimakrise) aus vielen kleinen, langjährigen Übeln entsteht, kann viel kleines Gutes auch großes Gutes ergeben.