Queer im Asylsystem – Wie wird Deutschland zum sicheren Ort für LGBTQI-Geflüchtete?

vor 48 Wochen · zusammengestellt von
Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami
Journalist:in
Zahlreiche Menschen müssen ihre Heimat verlassen, nur weil sie schwul, lesbisch oder bisexuell sind oder weil sie sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen von außen zugeschrieben wird. Die Zahl der Schutzsuchenden nimmt zu. In mehr als 60 Staaten droht queeren Menschen heute Strafverfolgung, in sieben sogar die Todesstrafe. Auch in den Transit- und Zielländern von Fluchtbewegungen sind queerfeindliche Einstellungen oft weitverbreitet. So bringt die Flucht nicht immer die erhoffte Sicherheit.  In Asylverfahren müssen queere Menschen ihre Identität beweisen. Sie müssen sehr intime und persönlichen Fragen beantworten, oft wird ihnen nicht geglaubt. Bis vor Kurzem konnten sie sogar aus Deutschland ausgewiesen werden, mit dem Argument, dass sie ihre Identität oder Orientierung in ihrem Heimatland ja verstecken könnten. Zudem sind sie in Massenunterkünften regelmäßig mit homophoben Einstellungen konfrontiert, werden teilweise sogar Opfer von Übergriffen. Dasselbe gilt für Personen, die vor Kriegen oder aus anderen Gründen geflohen sind, aber eben auch schwul, lesbisch, bi, trans-, intersexuell oder queer sind. Insgesamt aber hat sich die Lage von LGBTIQ-Geflüchteten in den letzten Jahren verbessert. Ihre Chancen auf Asyl in Europa sind heute viel höher als noch vor zwanzig Jahren. Außerdem gibt es immer mehr Vereine, die gezielt queere Geflüchtete unterstützen: mit sicheren Unterkünften, Hilfe bei Asyl-Bürokratie und vor allem einer Community, die sie auffängt und für sie da ist.