Die Frage nach dem Kinderwunsch: Ja, Nein, Gleichberechtigt

vor 37 Wochen · zusammengestellt von
Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami
Journalist:in
Es gibt wohl keine Entscheidung, die das Leben so nachhaltig verändert wie das Kinderkriegen. Wer sich dafür entscheidet, übernimmt eine enorme Verantwortung und opfert jede Menge Zeit, Geld und oft auch Karriere für die selbst gegründete Familie. Wer sich dagegen entscheidet, könnte dies eines Tages bereuen – denn ab einem bestimmten Alter gibt es kein Zurück mehr. In früheren Generationen war das Kinderkriegen noch ein viel selbstverständlicherer Teil der Lebensplanung. Heute wird man zwar immer noch komisch angeschaut, wenn man keine Kinder möchte – vor allem als Frau. Dennoch gibt es immer mehr junge Menschen, die sich gegen Nachwuchs entscheiden. Die einen wollen keine Kinder in eine Welt setzen, deren Zukunft vom Klimawandel bedroht ist. Die anderen, vor allem Frauen, haben keine Lust auf die altmodische Rollenverteilung, die die Elternschaft bis heute mit sich bringt. Auch gibt es Paare, die zwar grundsätzlich Kinder wollen, aber aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten lange zögern. Dieser Insight blickt auf verschiedene Menschen und deren Überlegungen zum Kinderkriegen – von freiwillig Kinderlosen über ewig Unentschlossene bis hin zu Feminst*innen, die es unbedingt hinkriegen wollen, mit der gleichberechtigten Elternschaft.

Mythos Mutter

Die Erfindung der guten Mutter | Doku HD - video Dailymotion
Die Erfindung der guten Mutter | Doku HD - video Dailymotion
Der Mythos der guten Mutter mit angeborener Mutterliebe und Opferbereitschaft hat unsere Gesellschaft seit Jahrhunderten fest im Griff. Aber woher kommt unser Bild der guten Mutterschaft? Der Film begibt sich auf eine kulturhistorische Zeitreise und entmystifiziert die hartnäckigsten Muttermythen und rüttelt humorvoll an unserem heutigen Mutterbild. Ausgehend vom heutigen Mutterbild der Do-it-all-Mother, die am besten mit Hüftschwung Kinder, Haushalt und Karriere meistert, begibt sich der Film auf eine kulturhistorische Zeitreise und geht der Frage nach, woher unser Bild der guten Mutter kommt. Seit Jahrhunderten hat der Mythos der guten Mutter mit angeborener Mutterliebe und Opferbereitschaft unsere Gesellschaft fest im Griff. Das war aber nicht immer so. Die Regisseurin Marion Priglinger entmystifiziert die hartnäckigsten Muttermythen und stellt sie humorvoll der historischen Realität gegenüber: vom Marienkult im Mittelalter über die Entdeckung der Mutterliebe im 18. Jahrhundert und die Erfindung des Mutterinstinkts bis hin zum Mutterkult der Nationalsozialisten. Schnell wird klar: Die eine gute Mutter hat es nie gegeben und Mutterschaft wird bis heute benutzt, um patriarchale Strukturen aufrechtzuerhalten. "Die Mutter kann stillen, das Kind sättigen, das heißt aber noch lange nicht, dass die Mutter das Kind besser herumtragen oder beruhigen kann", meint die Psychoanalytikerin Helga Krüger-Kirn. Dass es ausgerechnet in Deutschland wenig weibliche Karrieren gibt, sieht die deutsche Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken unter anderem als Folge der deutschen Nachkriegsfamilienpolitik. "Es liegt auf der Hand, dass wir die mütterliche Verantwortung um ein Vielfaches reduzieren müssen […] und vor allem müssen wir diese Verantwortung aufteilen", appelliert die Philosophin Elisabeth Badinter und resümiert: "Die gute Mutter ist für mich genauso selten wie Mozart. Sie ist ein Genie!" *Anmerkung: Wusstest du dass Wolfgang Amadeus Mozart eine 5 Jahre ältere Schwester Maria Anna Mozart („Nannerl“) hatte, die genauso talentiert war wie ihr Bruder? Sie reiste mit ihrem Vater Leopold und ihrem Bruder Wolfgang um die Welt und Leopold presentierte der Welt das Talent seiner BEIDEN Wunderkinder in Konzerten. Dann wurde ihr verboten aufzutreten und wurde Zwangsverheiratet, weil sie im "heiratsfähigem Alter" wäre. https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Anna_Mozart
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