🗳️ Warum wir nicht nur, wenn gewählt wird, über Ostdeutschland sprechen müssen
vor 15 Wochen · zusammengestellt von
Marieke Reimann
Journalist:in
35 Jahre nach der Friedlichen Revolution sieht es für viele Ostdeutsche immer noch düster aus: Ihr Vermögen ist nur halb so hoch wie das von Westdeutschen. Sie arbeiten mehr, verdienen weniger, bekommen kleinere Renten und sind stärker von Altersarmut bedroht. Der Frust, der ihnen oft nachgesagt wird, kommt nicht von ungefähr – er basiert auf handfesten strukturellen Ungleichheiten und dem Gefühl, der Westen würde nicht zuhören.
Fast ein Viertel der Deutschen ist Ostdeutsch, aber in den Machtzentren unseres Landes kaum vertreten. Ostdeutsche Biografien fehlen in den Entscheiderpositionen, so auch in vielen Medien. Wenn über Ostdeutsche berichtet wird, passiert das oft nur punktuell zu Wahlen oder Jubiläen. Ossis sind dann die „abgehängte“ Gruppe, die „demokratieskeptisch“ denkt und wählt. Eine pauschalisierende Darstellung im Abgleich zur westlichen Norm, die „den Osten“ eher unattraktiv macht oder gar herabsetzt. Dadurch verstärken sich altgediente Klischees auf der einen und gesteigerter Frust auf der anderen Seite. Was dazwischen liegt, sind Gespräche auf Augenhöhe mit den Menschen zwischen Ostsee und Erzgebirge – außerhalb von Wendejubiläen und Wahlen. Wir feiern dieses Jahr 35 Jahre Mauerfall, Zeit wird’s damit anzufangen.
Dieser Insight ist was für Dich, wenn Du:
- Dich wunderst, warum gerade so viel über Ostdeutschland berichtet wird.
- Wenn du einen Einblick in die strukturellen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bekommen möchtest.
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