Inklusion im Sport: Vereint durch den Fußball
vor 37 Wochen · zusammengestellt von
Leonie Schüler
Journalist:in
Für viele Menschen ist Sport ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit, um sich zu entspannen und Leute kennenzulernen. Das ist auch bei mir so. Mein Lieblingssport ist Fußball. Als Jugendliche habe ich Rollstuhl-Fußball gespielt. Dafür habe ich mit anderen zusammen eine Gruppe gegründet, weil es bei uns kein solches Angebot gab.
Inzwischen bin ich Mitglied im Fußballverein SG Bornheim Grün/Weiss. Im November 2022 war ich zum ersten Mal Zuschauerin bei einem Spiel. Mein bester Freund hatte mich mitgenommen, weil sein Mitbewohner in dem Verein spielt. Da ich den Mitbewohner bei meinem ersten Besuch auf dem Sportplatz verpasst hatte, bin ich einfach noch einige Male dort aufgetaucht. Jetzt kenne ich nicht nur ihn, sondern auch den Verein sehr gut und fühle mich dort zu Hause. Da stellt sich vielleicht die Frage: Was sucht eine Rollstuhlfahrerin in einem Fußballverein, in dem sie selbst keinen Sport ausüben kann? Ganz einfach: Fußball verbindet, egal ob am Spielfeldrand oder auf dem Platz. Mittlerweile verbringe ich fast jeden Sonntag innerhalb der Saison auf dem Sportplatz, der leicht für mich mit dem Bus zu erreichen ist.
Innerhalb des Vereins wurde ich sogar zu einer Tagung eingeladen. Der Organisator der Tagung unterstützte mich bei der Planung. Ich sollte unbedingt mitfahren, aber es hat dann leider nicht geklappt, weil das einzige barrierefreie Hotelzimmer schon belegt war.
Bei der Tagung ging es um Nachhaltigkeit – für unseren Verein ein großes Thema. Wir beschäftigen uns unter anderem mit sozialer Nachhaltigkeit, also auch mit Vielfalt und Inklusion. Mit Erfolg: Obwohl ich selbst keinen klassischen Fußball spielen kann, habe ich eine bessere Inklusion in meinem Leben noch nicht erlebt. Ich bin im Verein in alle Abläufe eingebunden.
Mein Traum ist es, wie früher wieder Rollstuhl-Fußball spielen zu können. Bis alle Spieler unseres Vereins gelernt hätten, wie man mit einem Rollstuhl umgeht, hätte auch ich meine persönliche Bestform in dieser Disziplin zurückerlangt.
Seit ich als Kind mit meinem Vater samstags die Sportschau geschaut habe, ist Fußball ein fester Bestandteil meines Lebens. Nicht ohne Grund arbeite ich als Journalistin unter anderem im Ressort Sport. So schließt sich mein ganz persönlicher Kreis.
Ich habe für euch Beiträge zusammengestellt, in denen es auch um Inklusion im Sport geht.