Warum ist Journalismus wichtig?
vor 31 Wochen · zusammengestellt von
Pauline Tillmann
Journalist:in
Mit 17 Jahren habe ich meine ersten journalistischen Sporen in einer Lokalredaktion der Schwäbischen Zeitung verdient. Heute, 24 Jahre später, hat sich vieles verändert im Journalismus. Damals wollte ich unbedingt zum SPIEGEL oder der Wochenzeitung DIE ZEIT, heute bin ich Unternehmerin, Geschäftsführerin, Programm-Managerin, Moderatorin, Autorin, Coachin und vieles mehr – mein Interesse an „der großen Reportage“ hat deutlich nachgelassen.
Die Leidenschaft für Themen ist geblieben. Und auch die Grundhaltung, dass Journalismus für eine funktionierende Demokratie eine zentrale Rolle einnimmt. Gerade durch meine Recherchereisen in Osteuropa, bei denen ich immer wieder zur Mediensituation in Kasachstan, in Aserbaidschan, in Belarus, in Russland etc. recherchiert habe, ist mir deutlich geworden, über welche Medienvielfalt wir in Deutschland verfügen und dass ein unabhängiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk ein großes Gut ist.
Zuletzt haben Journalisten wie Khesrau Behroz und das Recherchezentrum CORRECTIV für Aufsehen gesorgt. Behroz hat einen Podcast namens „Legion“ veröffentlicht, der mutmaßlich dazu beigetragen hat, dass man die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette nach 30 Jahren im Untergrund aufgespürt hat. CORRECTIV hat mit seinen Recherchen zu einem Treffen von Rechten in Potsdam dafür gesorgt, dass wochenlang hunderttausende Menschen auf die Straßen gegangen sind und gegen Rechtsextremismus demonstriert haben.