Die Welt für alle: Barrierefreies Reisen

Viele Menschen in meinem Umfeld verreisen gerne spontan und unabhängig. Für mich als Rollstuhlfahrerin ist das unmöglich. Jede Reise bedarf einer längeren Planung. Es hängt von der Infrastruktur ab, ob ich überhaupt an mein Reiseziel komme. Außerdem gibt es oft nicht genug barrierefreie Unterkünfte. Wenn mehrere Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, gleichzeitig an denselben Ort reisen wollen, müssen manche von ihnen zuhause bleiben. Es erfordert gesellschaftliches Umdenken, damit neue Orte für alle entstehen. Ich habe aber auch schon erlebt, dass es anders geht: Im Frühjahr 2012 bin ich auf die Zugspitze gefahren. Der Zugang zu den Kabinen in der Seilbahn und die Bergstation sind barrierefrei. Ich stand oben auf dem höchsten Berg Deutschlands, in fast 3.000 Metern Höhe und bei minus 7 Grad. Ich habe auf die verschneiten Alpen geschaut und aufs Gipfelkreuz, es war etwas neblig und eine mysteriöse Stimmung. Ich habe mich klein gefühlt und auch meine Probleme haben sich ganz klein angefühlt im Verhältnis zu dem riesigen Berg, der schon länger da steht, als die Menschheit existiert.