Vielfalt statt Abschottung: Wie gestalten wir unsere postmigrantische Gesellschaft?

vor 55 Wochen · zusammengestellt von
Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami
Journalist:in
Der Hass gegen Ausländer*innen und alle, die als fremd wahrgenommen werden, nimmt in Deutschland immer wieder neue Formen an. In den 70er-Jahren war es die Feindseligkeit gegen türkische Gastarbeiter*innen, nach der Wende die rechte Gewalt im Osten während der sogenannten „Baseballschlägerjahre“, seit 2015 die migrationsfeindlichen Aufmärsche von Pegida und der Aufstieg der AfD. In den letzten Jahren hetzen Politiker*innen und einige Medien verstärkt gegen Araber*innen und Muslim*innen, das Asylrecht wird verschärft und die Anzahl rassistischer und antisemitischer Übergriffe steigt. Aber was soll eigentlich die ewige Debatte darüber, wer nach Deutschland kommen darf oder nicht? Mehr als ein Viertel der Deutschen hat bereits einen Migrationshintergrund. Und historisch sind die allermeisten Gesellschaften durch Wanderungsbewegungen zusammengemischt worden. Migration ist eine Tatsache, die sich nicht aufhalten lässt – aber mitgestalten. Hier kommt die Postmigrantische Gesellschaft ins Spiel. „Postmigrantisch“ heißt so viel wie „nach der Migration“. Die Gesellschaft erkennt also an, dass sie bereits von kultureller, politischer und sozialer Vielfalt geprägt ist und dass Migration ein fester Bestandteil ihrer Identität ist. Statt darüber zu streiten, ob und wie viel Migration erlaubt sein soll, muss es nun darum gehen, eine faire Teilhabe für alle zu ermöglichen.