Frauen und Künstliche Intelligenz

42 weeks ago · curated by
Pauline Tillmann
Pauline Tillmann
Journalist
Das Thema Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist in aller Munde. Vor allem im Journalismus wird aktuell viel darüber diskutiert, was generative Sprachmodelle wie ChatGPT an journalistischen Aufgaben in Zukunft übernehmen wird. Manche haben auch die Befürchtung, dass sie „Chatty“, wie es liebevoll von Nutzenden genannt wird, mittelfristig ersetzen wird. Ich habe im Herbst 2023 eine monatliche Mittagspause für den Berufsverband der Freischreiber organisiert. Dabei habe ich mit ausgewiesenen Expert*innen über das Thema diskutiert und mich intensiv mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI-Systemen auseinandergesetzt. Mein Fazit: Ich nutze ChatGPT inzwischen täglich – für Zusammenfassungen, für Bildgenerierung, für Übersetzungen, für Brainstorming. Es ist für mich tatsächlich zu einer Art Assistenten geworden. Dennis Horn vom WDR hat es in einer der Mittagspausen als „den besten Praktikanten, den man sich vorstellen kann“ bezeichnet. Und tatsächlich: Das Sprachmodell spuckt nur gute Ergebnisse aus, wenn man es mit den richtigen Prompts füttert. Dabei ist inzwischen offenkundig, dass die Trainingsdaten, zum Beispiel für ChatGPT, mehrheitlich männlich heteronormativ dominierte Daten aus dem Internet sind. Die Probleme, die damit einhergehen, sind vielfältig: So werden vorwiegend sexistische Bilder generiert, es werden Stereotype und Klischees reproduziert, marginalisierte Gruppen kommen so gut wie gar nicht vor bei den Trainingsdaten. Man spricht auch von einem sogenannten „Geschlechterbias in KI-Systemen“, der sich zum Beispiel bei Gesichtserkennungssystemen oder Sprachassistenten widerspiegelt. Es ist wichtig, diese Verzerrung immer mitzudenken und zum Beispiel die Prompts dahingehend anzupassen. Hier ist eine Auswahl meiner Leseempfehlungen für euch.