Life is Moor – über ein unterschätztes Ökosystem

Es gibt viele Themen, die auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, sich bei genauerem Hinsehen jedoch als gesellschaftlich relevant erweisen. Moore sind eines davon. Für die meisten Menschen spielen sie im Alltag kaum eine Rolle. Dabei können sie einen entscheidenden Beitrag zur Milderung der Klimakrise leisten: Nasse Moore binden klimaschädliches CO₂ und speichern den Kohlenstoff im Boden. Obwohl Moore weltweit nur etwa drei Prozent der Landfläche ausmachen, binden sie doppelt so viel CO₂ wie alle Wälder zusammen. Vorausgesetzt: Sie bleiben nass. Denn im trockenen Zustand geben Moore das CO₂ frei. Trotzdem wurden in Deutschland in den letzten Jahrhunderten 90 Prozent der Moore trockengelegt – um Torf abzubauen, Böden für die Landwirtschaft nutzbar zu machen oder Platz für Siedlungsgebiete zu schaffen. Warum ist das so? Dieser Insight geht dem Moor auf den Grund: Wie hängen Klimaschutz und Moor konkret zusammen? Wo liegen die Konflikte zwischen Naturschutz und landwirtschaftlicher Nutzung? Im Fokus stehen die Menschen, die sich leidenschaftlich für den Schutz und die Renaturierung der Moore einsetzen – und ebenso jene, die auf entwässerte Moore für ihre Lebensgrundlage angewiesen sind.