1,5 Euro pro Stunde: Wie fair und inklusiv sind Behindertenwerkstätten wirklich?

Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass wir diese Geschichten im Jahr 2024 noch hören: Menschen mit Behinderungen bekommen für ihre Arbeit in Werkstätten (WfbM) keinen Mindestlohn – das ist legal. Berichte erzählen von Unter-/Überforderung, finanzieller Prekarität ohne Aussicht und respektloser Behandlung. Die Probleme sind lange bekannt, aber es passiert wenig. Obwohl die Gleichstellung Aller im Grundgesetz verankert ist. Obwohl es mittlerweile sogar von den Vereinten Nationen kritisiert wird, da es die Betroffenen zu sehr vom Rest der Bevölkerung segregiere und damit die UN-Behindertenrechtskonvention breche. Trotz Kritik ist klar: Menschen mit Behinderung in reguläre Arbeit zu vermitteln ist nicht einfach. Viele sind nicht leistungsfähig genug für den Marktdruck, brauchen kompetente Betreuung. Manche werden aufgrund ihrer Behinderung nie in der Lage sein, in reguläre Arbeit zu kommen. Ist das System “Werkstätte” die beste Lösung für ein kompliziertes Problem – oder doch nur ein Abstellgleis für Menschen mit Behinderung?