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Film „The Zone of Interest“: Angst und Unbehagen
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„Was einem ganzen Volk, was sechs Millionen Jüdinnen und Juden beim Holocaust von den Deutschen angetan wurde, lässt sich fiktional besonders schwer erfassen. Groß ist die Gefahr, durch eine aufgesetzte Erzählung einerseits den realen Opfergeschichten nicht gerecht zu werden und sie andererseits zum Zwecke einer Form der „Unterhaltung“, zu der die Fiktion gezählt wird, auszubeuten, zu „trivialisieren“.“
Jenni Zylka ∙ Journalistin
Nicht nur Social-Media ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie wir erinnern – auch Filme und Serien prägen unsere gemeinsame Vorstellung von der Vergangenheit. Holocaust-Spielfilme wie „Schindlers Liste“ oder „Der Junge im gestreiften Pyjama“ wurden ebenso oft geguckt wie kritisiert. Einen ganz anderen Weg hat Regisseur Jonathan Glazer mit seinem neusten Film „The Zone of Interest“ gewählt. In dem Oscar-prämierten Spielfilm findet der Holocaust hinter der Mauer statt: In Nicht-Bildern und einer Nicht-Musik, die uns vor Augen führen, dass das Unvorstellbare nicht unbedingt gezeigt werden muss, damit wir es begreifen.