Sexkaufverbot? - Wie Sexarbeiter*innen um Anerkennung kämpfen
33 weeks ago · curated by
Christina Focken
Journalist
In Deutschland ist es legal, Sex gegen Geld anzubieten und als Kund*in diese Angebote wahrzunehmen. Einige kritisieren das und setzen sich für ein sogenanntes Sexkaufverbot ein. Mehrere Länder haben so ein Verbot, unter anderem Schweden und Norwegen. Deshalb nennt man diese Art von Gesetzen auch Nordisches Modell. Unter dem Nordischen Modell ist es erlaubt, Sex anzubieten, nur der Kauf ist verboten. Die Nachfrage sinkt und damit auch die Zahl derer, die Sex verkaufen – so die Theorie der Befürworter*innen.
Doch Sexarbeitende warnen: Unter dem Nordischen Modell findet Sexkauf weiterhin statt, nur versteckt. Dadurch wird die Arbeit unsicherer. So kann es zum Beispiel leichter zu Übergriffen von Kund*innen kommen. Befürworter*innen des Sexkaufverbots sehen Sexarbeitende meist als Opfer. Sie sprechen ihnen ab, dass sie sich selbstbestimmt für diesen Job entschieden haben. Dadurch wird die Branche noch mehr tabuisiert. Viele Sexarbeitende kämpfen stattdessen dafür, dass Sexarbeit als normaler Job anerkannt wird. Mit all seinen positiven und negativen Seiten.
Medien sprechen oft über Sexarbeitende, aber nicht mit ihnen. Ich habe deshalb Beiträge ausgewählt, in denen Sexarbeitende selbst zu Wort kommen. Dabei lernt ihr nicht nur etwas über das Thema Sexkaufverbot, sondern erfahrt auch, wie viele Facetten diese Branche hat.