Wo jeder jeden kennt – was tun gegen Rechtsextremismus im ländlichen Raum?

52 weeks ago · curated by
Hannah El-Hitami
Hannah El-Hitami
Journalist
„Mit Rechten nicht zu reden – das können sich nur Menschen leisten, die in ihren Blasen leben, in Berlin-Kreuzberg oder St. Pauli“, sagt Monchi, der Sänger der Punkband Feine Sahne Fischfilet und drückt damit ganz klar das Dilemma antifaschistischer Arbeit im ländlichen Raum aus. In kleinen Dörfern und Gemeinden können sich politische Gegenspieler*innen viel schwieriger aus dem Weg gehen als in der großen Stadt. Sie sind vielleicht gemeinsam im Sportverein, der Freiwilligen Feuerwehr oder ihre Familien sind befreundet. Sie begegnen sich im Gemeinderat, bei der Kirchweih oder gar am Gartenzaun.  Wie aber geht man damit um, wenn der Nachbar Neonazi ist oder ein NPD-Mitglied in der gleichen Mannschaft Fußball spielt? Was tun, wenn Rechtsextreme im Dorf Immobilien kaufen und Kritiker*innen bedrohen? Ignorieren, anfeinden, versuchen zu reden? Wahrscheinlich gibt es darauf nicht die eine richtige Antwort. Es gibt aber zahlreiche Beispiele, die inspirieren. Denn in allen Ecken Deutschlands engagieren sich mutige Dorfbewohner*innen – teilweise unter großem persönlichen Risiko – gegen Rechtsextremismus in ihren Gemeinden.