Mir ging es ganz genau so wie dir, Sarah. Ich habe mich auch erst sehr einsam mit Baby gefühlt (verrückt, weil eigentlich die ganze Zeit jemand an einem klebt). Ich habe mich dann ins Eltern-Kind-Yoga geschleppt und andere ganz aktiv angesprochen und nach ihrer Nummer gefragt. Das hat sehr viel Überwindung gekostet, aber ich habe gemerkt, dass es ganz vielen Müttern und Vätern ähnlich geht. Generell finde ich, dass man über Sport, Sprachkurse o. ä. ungezwungen neue Leute treffen kann. Und ich kann diese neuen Spazierformate für Frauen empfehlen: Regelmäßig verabreden sich über Instagram Userinnen in verschiedenen Städten zum Spazierengehen. Man kann alleine kommen oder mit Freundinnen. Auf dieser Seite gibt es eine Übersicht zu den teilnehmenden Städten: https://www.instagram.com/girlstalkingandwalking/?hl=en

Gesellschaftliches Engagement und Ehrenamt hat mir als Zugezogene sowohl in Hamburg als auch in Lüneburg viele tolle Kontakte und Freundschaften geöffnet. Man findet Menschen mit ähnlichen Interessen und Werten 🧡 Manchmal kann das aber auch ein herausfordernder Zugang sein. In Berlin war ich zum Beispiel sehr überfordert mit all den Initiativen und Organisationen und konnte mich nicht entscheiden, wo ich mitmachen möchte. Da teile ich auch das Gefühl aus dem Tagesspiegel Artikel. Es gab so viel Verschiedenes zu entdecken, dadurch aber auch fehlendes Commitment. Ich habe mich deshalb in meiner Zeit in Berlin sehr oft sehr allein gefühlt.

Ich habe das Glück nicht von Einsamkeit betroffen zu sein, was mir aber immer wieder auffällt ist, dass die direkte Nachbarschaft ein großartige Chance ist Menschen kennenzulernen und Kontakte aufzubauen. Ich bin selbst gerade in einen neue Nachbarschaft gezogen und das berühmte Vorstellen beim Nachbarn hat auf jeden Fall dazu geführt, dass wir neue Leute kennengelernt haben, mit denen wir auch regelmäßig Kontakt haben. Das gleiche beobachte ich bei meinen Schwiegereltern, die gerade in eine neue Stadt gezogen sind. In unserem Viertel wurde gerade auch ein Running Dinner organisiert. Eine Person aus der Nachbarschaft hat dafür einfach ein paar Flyer in die umliegenden Briefkästen geworfen und alle die möchten konnten sich per Email anmelden. Super Sache!

Ich engagiere mich ehrenamtlich beim Silbernetz. Das ist eine telefonische Anlaufstelle für ältere Menschen die eine dauerhafte, regelmäßige Freundschaft suchen oder auch mal akut reden müssen. Das kann ich wärmstens empfehlen falls ihr ältere Leute kennt die sich ab und an alleine fühlen. Und auch falls ihr Silbernetz-Freund*in werden wollt.