Ich bin sehr für eine offizielle Möglichkeit der Sterbehilfe und denke, wir können da aus anderen Ländern bereits lernen. Ärztliche Versorgung und Begleitung und autonome Entscheidungsfindung ist natürlich Voraussetzung. Mir wäre nur wichtig, dass man die möglichen Angehörigen mitdenkt. Für sie sollte klar sein, dass und wie diese Entscheidung zustande gekommen ist und dass sie im Idealfall von möglichst viel Verantwortung entbunden werden.

Das Gesetz müsste meiner Meinung nach so konzipiert sein, dass es möglichst nicht missbraucht werden kann, dass also zB die Manipulation einer Person, mit dem Zweck sie dazu zu bringen dass sie sich das Leben nehmen will ausgeschlossen, werden kann.

Im Moment nehme ich wahr, dass Politikerinnen und Politiker sich parteiübergreifend schwer tun, das sehr klare Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu akzeptieren, weil es ihren eigenen ethischen oder religiösen Grundsätzen zuwiderläuft. Im Moment wird das Handeln geschäftsmäßigen Sterbehilfevereinen überlassen. Ein Gesetz kann nur die Aufgabe haben, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in die Praxis zu überführen, um Rechtssicherheit für Hausärzte und Angehörige zu schaffen und denen, die selbstbestimmt sterben wollen, dieses menschenwürdig zu ermöglichen.

Die Möglichkeit, als Erwachsener mündiger Mensch selbst zu entscheiden, wann schluss ist. Ohne dass mir jemand rein redet oder wohl möglich Bedenken seiner Religion angibt.